Wussten Sie, dass eine freie Sicht nach allen Seiten gesetzlich vorgeschrieben ist? Ein Blick in die Straßenverkehrsordnung (StVO) macht deutlich, dass ein Verstoß eine Geldstrafe nach sich ziehen kann.
Laut § 23 StVO dürfen die Sicht und das Gehör des Fahrzeugführers durch Besetzung, Ladung, Geräte oder Fahrzeugzustand nicht beeinträchtigt werden.
Vereiste Scheiben behindern eindeutig die Sicht und müssen somit freigekratzt werden. Eine Ausnahme stellt die Heckscheibe dar, wenn zwei Außenspiegel die Sicht nach hinten gewährleisten.
Wer lediglich ein kleines Guckloch in der Frontscheibe freikratzt, riskiert ein Verwarngeld von 10 Euro. Sogar 35 Euro Bußgeld werden fällig, wenn ein Unfall verursacht wird.
Übrigens muss der Schnee vom Autodach und der Motorhaube ebenfalls entfernt werden.
Denn wenn andere Verkehrsteilnehmer durch die mangelnde Sicht oder fliegenden Schnee behindert werden oder es dadurch sogar zu einem Unfall kommt, drohen Rückzahlungsforderungen der Versicherung.
Zur Standardausrüstung im Winter gehört der klassische Eiskratzer. Mit dieser mechanischen Hilfe bekommt man die vereisten Scheiben mit etwas Kraft und Geduld – je nach Eisstärke – in wenigen Minuten in den Griff.
Schneller arbeiten Eissprays, denn sie schmelzen das Eis in Windeseile. Man sollte jedoch auf gute Produkte zurückgreifen, die Lack und Gummi nicht angreifen und keinen Schmierfilm auf der Scheibe hinterlassen. Bei einer sehr dicken Eisschicht muss gegebenenfalls zusätzlich der Eiskratzer unterstützen.
Wer gleich von vornherein das Eis auf den Scheiben verhindern möchte, fährt gut mit einer Thermofolie für die Windschutzscheibe, die es bereits für wenige Euro in jedem Baumarkt gibt. Die Folie einfach auf die Frontscheibe legen und an den Seitentüren einklemmen. Das verhindert auch bei Tiefsttemperaturen, dass die Scheibe zufriert. Eine Nummer größer gibt es den Schutz für das ganze Auto als so genannte Wintergarage. Mit der Thermoabdeckung aus Nylonpackt man das ganze Auto ein. Zwar dauert das ein- und Auspacken des Autos einige Minuten, dafür bleibt das Auto aber komplett schnee- und eisfrei.
Einige Hausmittel können ebenfalls helfen. Die Wärmflasche auf dem Armaturenbrett benötigt jedoch etwa eine halbe Stunde um die Windschutzscheibe vom Eis zu befreien, wenn das Eis nicht zu dick ist. Liegen die Temperaturen noch nicht sehr tief, so etwa um den Gefrierpunkt, verhindert auch ein Essig-Wassergemisch im Verhältnis 1:3 die Eisbildung, genauso gut wie das Einreiben der Scheiben mit einer Zwiebel. Sehr einfach und schnell: Gießen Sie einfach lauwarmes Wasser über die vereiste Scheibe und Sie haben in Sekundenschnelle freie Sicht. Leider kann diese Methode auch bei ganz dicken Eisschichten und sehr niedrigen Temperaturen nicht mehr helfen. Und Achtung! Übergießen Sie niemals die vereisten Schieben mit kochendem Wasser, da das Glas durch die hohen Temperaturunterschiede springen könnte.
Zusätzlich sollten Sie auf keinen Fall Zeitung oder Pappe verwenden, um die Windschutzscheibe abzudecken. Denn Papier nimmt Feuchtigkeit auf und friert fest. Nebst Eis müssen Sie dann auch noch mühselig Papierreste entfernen.
Herrscht im Innenraum des Autos eine hohe Luftfeuchtigkeit, gefrieren im Winter die Scheiben auch von innen. Die gewölbte Windschutzscheibe erschwert es die Eisschicht mit dem Eiskratzer abzubekommen. Da hilft dann nur das Gebläse oder die Wärmflasche auf dem Armaturenbrett und etwas Geduld.
Um vereiste Innenscheiben zu vermeiden, gibt es folgende Möglichkeiten: