Felgen lassen sich nicht nur auf ihr Äußeres reduzieren. Sie sind komplexe Produkte, die dem Rad die notwendige Stabilität geben, während der Reifen für dessen Rolleigenschaften zuständig ist. Eine Felge muss vielen Belastungen standhalten. Sie tragen die Last des Fahrzeugs, halten Seiten-, Antriebs- und Bremskräften stand und verkraften dazu noch Reibungs- und Bremswärme. Eine Felge ist also für die Fahrsicherheit des Autos von größter Bedeutung. Wir haben hier die wichtigsten Begriffe rund um die Glanzstücke für Sie erklärt.
Was genau ist die Felge? Im ursprünglichen Sinne ist eine Felge nur der äußerste Ring eines Rades, auf dem der Reifen aufsitzt. Die innen liegenden Bereiche heißen Radkranz und Radflansch. Da jedoch mittlerweile die Räder fast immer aus einem einzigen Teil gefertigt sind und eine Abgrenzung zwischen der Felge und den übrigen Teilen des Rads nicht mehr möglich ist, verwendet man den Begriff „Felge“ inzwischen für den gesamten inneren Teil des Rades ohne den Reifen. Ein Komplettrad dagegen ist ein Rad mit Felge und Reifen.
Alu versus Stahl:
Gewöhnliche Felgen bestehen aus Stahl. Dieses Material ist preisgünstig und bietet gute Eigenschaften hinsichtlich der Korrosionsbeständigkeit. Stahlfelgen werden meist zur optischen Aufwertung und zum Schutz vor Kratzern mit einer Radkappe aus Kunststoff versehen. Leichtmetallfelgen dagegen werden in der Regel aus Aluminium hergestellt und daher oft als Alufelgen bezeichnet. Da sie nicht mit einer Radkappe geschützt werden, sind sie empfindlicher gegenüber Kratzern. Jedoch sind Leichtmetallräder sind nicht nur – wie der Name schon sagt – leichter, sie wirken auch deutlich eleganter und sportlicher.
Einpresstiefe (ET):
Die Einpresstiefe der Felge beschreibt die Distanz der Anlagefläche der Felge an die Radnabe zur gedachten Mitte der Felge in Millimetern. Diese Angabe ist sehr wichtig, da sie die Lage im Radhaus beschreibt. Je größer also der positive ET-Wert ist (z.B. +25), desto weiter befindet sich die Felge im Radkasten. Die Spurbreite ist schmäler. Je niedriger die ET ist, desto weiter außen sitzt die Felge im Radkasten. Somit wird die Spur breiter. Eine breitere Spur hat neben dem optischen Effekt noch den Vorteil, dass das Fahrzeug stabiler auf der Straße liegt und zu einem besseren und sportlicheren Fahrverhalten beiträgt.
Felgenbezeichnung: Die international gebräuchlichen Größenangaben für Felgen verraten, ob eine Felge für ein Fahrzeug verwendet werden darf. Jedes Fahrzeug darf nur mit bestimmten Felgendimensionen gefahren werden. Beispiel: 7 J x 15. Die 7 steht für die Felgenbreite oder auch Maulweite, also die Radbreite von Felgenhorn zu Felgenhorn in Zoll gemessen. Das J beschreibt die Felgenhornausführung (hier Form J). Die 15 steht für den Felgendurchmesser in Zoll.
Hump:
Wichtiger Bestandteil moderner Felgen. Er bezeichnet eine an der Felgenschulter rundumlaufende Ausbuchtung, die dafür sorgt, dass der Reifen bei Querbelastung perfekt sitzt. Ein Hump kann nur außen vorhanden sein ('H' in der Felgenbezeichnung) oder außen und innen ('H2' in der Felgenbezeichnung).
Lochkreisdurchmesser:
Die vier oder fünf Löcher zur Befestigung des Rades sind kreisförmig angeordnet. Der Lochkreisdurchmesser gibt an, in welchem Durchmesser die Montagebohrungen an der Radnabe des Fahrzeugs angebracht sind. Je nach Fahrzeug gibt es unterschiedliche Maße.
Lochzahl:
Anzahl der Montagebohrungen. Hier werden die Schrauben oder Stehbolzen durchgeführt, die die Felge mit dem Fahrzeug verbinden. Die Anzahl der Bolzenlöcher variieren je nach Fahrzeugtyp.
Mittenlochdurchmesser/Zentrierring (Reduktionsring):
Um eine Felge flexibel auf unterschiedlichen Fahrzeugen und damit unterschiedlichen Mittenlochdurchmessern fahren zu können, wird die Felge durch den sogenannten Zentrierring (Reduktionsring) auf das jeweilige Fahrzeug angepasst.